Liebe Studierende, liebe Mitarbeiter*innen im Krankenhaus und an der Universität!
“Geh du mal bei XY (junger Patient) Blut abnehmen, dann hat er was Hübsches anzugucken.” (Arzt zu Famulantin)
”Was wollen Sie als Frau mal machen? Ich geb Ihnen einen Rat, machen Sie ein nettes, kleines Fach. Allgemeinmedizin zum Beispiel.” (Chefarzt zu PJlerin)
“Raten Sie mal, welcher der am besten ausgebildetste Muskel bei der Frau ist! Natürlich der Masseter. Warum?! Weil Frauen die ganze Zeit telefonieren!” (Seminar im Medizinstudium)
Sprüche dieser Art kommen dir bekannt vor? Du macht als Medizinstudentin Praktikum auf Station und wirst von Patient*innen ständig als “Schwester” angesprochen, was deinen männlichen Kollegen nicht passiert?
Solche Vorkommnisse sind Ausdruck der strukturellen sexistischen Diskriminierung in unseren Krankenhäusern und in der Umgebung der medizinischen Fakultät. Nicht selten als “Witz” oder “Anekdote” verkauft, werden sie wie nebenbei in alltägliche Gespräche eingestreut. Häufig wird solchen frauenverachtenden Sprüchen nichts entgegengesetzt, was sicher durch die im Krankenhaus und der Uni vorherrschendenden Hierarchien mitbedingt ist. Viel zu oft versickern sie daher im privaten Sand und hinterlassen bei uns ein unangenehmes Gefühl. Wir möchten unserer und eurer Empörung ein Ventil geben, und gemeinsam mit euch gegen diesen “Alltagssexismus” vorgehen. Dafür brauchen wir eure Hilfe!
Vielen Dank schonmal für eure Mitarbeit!
Gemeinsam können wir etwas verändern!
Solidarische Grüße
Kritischen Mediziner*innen
Medical Students for Choice Berlin (MSfC)
Queer Referat der Charité